Bezirk Obervinschgau / Ortsgruppe Prad
Die Geschichte der Imkerei reicht weit zurück. Immer schon waren die Menschen froh, ein so nützliches Insekt betreuen zu dürfen. Diese Verbindung bringt allen einen Vorteil, der Natur, den Menschen und den Bienen selbst.
In Prad schlossen sich die Imker erstmals im Jahre 1954 zu einem Verein zusammen. So kam es im Gasthof Neue Post am 07.06.1954 zur ersten Imkerversammlung, mit 12 Teilnehmern. Der vereinsmäßige Zusammenschluss erleichtert den Austausch unter den Imkerkollegen. Erfahrungen jeder Art werden geteilt und es wird immer versucht, das Leben der Bienen sowie das Leben mit den Bienen zu erleichtern.
Das war auch zur Gründungszeit des Vereins ein Anliegen, weshalb die Gründung sofort an Hochw. Herrn Romedius Girtler Siebeneich aus Terlan, auch bekannt als Bienenmuch gemeldet wurde. Er sollte Auskunft über Ansuchen zu Beiträgen und sonstige Anweisungen geben. Es folgten Vorträge, die Standbegehungen fanden ihren Anfang. Im darauffolgenden Jahr scheinen auch Imker aus Stilfserbrücke, Gomagoi, Trafoi und Lichtenberg in den Mitgliederlisten auf. Die Anzahl der Völker der einzelnen Imker lag zwischen 4 und 10. Die meisten Völker betreute Tappeiner Heinrich aus Prad mit 29 Stück. 1957 traten auch 7 Imker aus Stilfs bei. Damit war das Einzugsgebiet vollständig im Verein vertreten. Nicht nur Weiterbildungsveranstaltungen wurden abgehalten, auch konnte verbilligter Zucker für die Winterfütterung bezogen werden. Der Preis für ein Kilo Zucker lag bei 200 Lire pro Kilo, was dem Mitgliedsbeitrag von 1954 entsprach.
Im Laufe der Jahre stiegen sowohl Mitgliederzahl als auch Anzahl der Völker kontinuierlich an. Heute sind ca. 50 Imker eingeschrieben, die an die 800 Völker betreuen.
Die Obmänner des Imkervereins waren: Gander Anton von 1954 bis 1966, Rungg Walter von 1966 bis 1983, Kobler August von 1983 bis 1986, Tumler Hermann von 1986 bis 1991, Paulmichl Egon von 1991 bis 2007, Mayer Andreas von 2007 bis 2010.
Ab Jänner 2010 steht Hubert Stillebacher dem Verein vor. Der aktuelle Vorstand besteht aus Obmann Hubert Stillebacher, Vizeobmann Mayer Andreas, Theiner Herbert, Wunderer Fabian, Kassiererin Adami Anita und Schriftführer Ulrich Moser. An dieser Stelle sei dem gesamten Vorstand und dem Obmann Hubert für seine wertvolle Tätigkeit gedankt.
Nicht nur die Anzahl der Mitglieder und Bienenvölker ist gestiegen, auch die Anforderungen an die Imkerei haben sich gravierend geändert. Ein Rückgang der Biodiversität erschwert das Leben aller Lebewesen. Grünlandwiesen weichen zunehmend Monokulturen. Schutzhecken zwischen den Wiesen, ein Mikrokosmos im wahrsten Sinne des Wortes, sind nahezu verschwunden. Die Monokulturen scheinen, unter dem Vorwand der Rentabilität, nicht ohne die Behandlung mit allen möglichen sogenannten Pflanzenschutzmitteln auszukommen. Dass diese Mittel selten harmlos für die Umwelt sind, scheint niemanden groß zu interessieren. Berichte von massiven Völkerverlusten und Studien über die Gefährlichkeit der ausgebrachten Mittel fördern eine Sensibilisierung für diese Problematik. Der „Ausbringer“ von Pflanzenschutzmittel ist angehalten, nicht während des Bienenfluges zu spritzen und Pestizide mit Bedacht einzusetzen.
Wir als Imker sind bestrebt, den enormen Wert bewusst zu halten, welchen die Bienen sowie ihre vielfältigen Produkte für Mensch und Natur darstellen. Für den Erhalt dieses Wertes ist es unumgänglich zu erkennen, dass die Beziehung zwischen Mensch und Biene auf ein Geben UND Nehmen beruht.