Jahresbericht 2017
Im Bezirk Meran mit Passeier gibt es große klimatische Unterschiede, sie reichen vom mediteranen bis zum rauen alpinen Klima. Die Bepflanzungen in Gärten und Parkanlagen sind meistens mediteran angelegt. Die prägenden Obst-Wein-Kulturen werden neuerdings unterbrochen von Palmen, Oliven- und Granatapfelbäumen und sogar Bananenpflanzen. Schon im zeitigen Frühjahr gibt es ein blühendes Tulpenmeer (Trauttmannsdorf) und frischen Schnee auf Wald und Alpenrosen im Gebirge. Wie schön ist die Natur!
Die Bienenvölker diesen Umständen anzupassen ist nicht möglich. Es gibt keine geeignete Betriebsweise, die Imkerei muss dem Kleinklima gerecht werden. So mancher Imker sucht sein eigenes Heil und richtet sich gegen staatliche Vorgaben, wonach in den alpinen Grenzgebieten die Carnica-Rasse gefördert werden soll. Hybridbienen werden zunehmend gehalten, der dazu notwendige Futterverbrauch wird einkalkuliert: dem Einen ein Vorteil? – dem Anderen eine Verdruss! Der Imkerbezirk Meran hat 242 Mitglieder, welche 3.342 Bienenvölker betreuen, das ergibt im Durchschnitt ca. 13,8 Bienenvölker pro Imker.
Am 04. Februar 2017 hatten wir unsere Jahreshauptversammlung mit einem guten Vortrag, gehalten von WL. Maria Mayr Lago über die Entstehung einer Waldtracht. Der Vortrag ist bei den Imkern sehr gut aufgenommen worden und deshalb wurde sogleich um eine Begehung im Frühling im Wald gebeten.
Im Bezirk wurden trotz des warmen Winters und widrigen Wetters die Bienenvölker gut überwintert, abgestorbene Völker wurden kaum gemeldet oder verschwiegen. Während der Obstblüte wurden keine Bienenschäden gemeldet. Die Honigernte war in unserem Bezirk zufriedenstellend, es gab Frühjahrs-, Kastanien-, Wald- und guten Alpenrosenhonig. Im Herbst wurde vermehrt Varroa-Befall festgestellt. Intensive Behandlungen wurden notwendig. An den Honigtagen in Brixen hat sich der Bezirk beteiligt. Im Laufe des Jahres hat sich der Vorstand zu fünf Sitzungen getroffen. Wie schon bei der Bezirksversammlung im Februar beschlossen, wurde heuer kein Ausflug organisiert. Stattdessen wurde mit WL. Frau Maria Mayr Lago das von ihr gehaltene Referat nochmals vertieft. Am 27.Mai trafen wir uns in Partschins und fuhren von dort gemeinsam nach Godret (Quadrathöfe). Maria erklärte nochmals, welche Honigtauerzeuger für eine Tracht notwendig sind. Die Teilnehmer suchten nach Läusen, viele verschiedene wurden gefunden, die gesuchten waren kaum vorhanden. Die Fichten- und Tannenbäume waren zu hoch gewachsen, es war keine Enttäuschung, denn Maria kannte sie alle mit Namen und auch ihre Bedeutung. Anschließend hat uns die Ortsgruppe Partschins-Rabland zu ihrem Lehrbienenstand geladen. Der Stand war mit Bienen besetzt und für eine Königinzucht vorbereitet. Außerhalb des Standes waren auch Bienenvölker, die Imker konnten die heimkehrenden Bienen beobachten. Imker der Ortsgruppe hatten inzwischen einen Grill betätigt. Für Speise und Trank war gesorgt, es wurde ein gemütlicher Nachmittag. Der Ortsgruppe Partschins-Rabland gratulieren wir zu ihrem Lehrbienenstand, möge er in Zukunft viel Erfolg bringen! Vielen Dank für das gute Essen und den lehrreichen Ausflug in den Wald!
Die Tätigkeiten in unseren Ortsgruppen sind sehr verschieden.
Die OG. Meran macht jährlich eine Jahresversammlung, Ambrosius wird in Obermais und Schenna gefeiert. Im Frühjahr wird eine Blütenwanderung mit einem Vortrag eines WL. und Begutachtung der Bienenvölker in der Obstblüte organisiert. Anschließend gibt es eine Marende am Bienenstand mit gemütlichem Erfahrungsaustausch. Am Bienenstand wurden 6 Schulklassen empfangen und die Imkerei erklärt. Im Herbst traf man sich zu einem Törggelen mit Erfahrungsaustausch.
Die OG. Marling organisiert jedes Jahr die Bezirksversammlung.
Die OG. Algund hat sich zweimal mit allen Mitgliedern zu einen Erfahrungsaustausch getroffen.
Die OG. Partschins-Rabland hielt eine Jahresversammlung mit Vortrag und hat beim Tag der Offenen Tür der Obstgenossenschaft „Texel“ mit einem Infostand teilgenommen. Auch war sie am Genussfest in Plaus beteiligt. Zum Erfahrungsaustausch hat man sich fünfmal getroffen und ein Törggelen wurde organisiert. Der Lehrbienenstand wurde erweitert.
Die OG. Tirol hat eine Jahresversammlung und zwei Imkertreffen mit Erfahrungsaustausch abgehalten.
Die OG. Riffian hielt eine Jahresversammlung und hat achtmal am Dorfmarkt teilgenommen. Zwei Imkertreffen mit Erfahrungsaustausch und Jungimker wurden betreut.
Die OG. St. Leonhard: Jährliche Hauptversammlung mit Vortrag, fünf Monatstreffen am Lehrbienenstand, zwei Vorführungen für Königinzucht und ein gemeinsames Umlarven wurde durchgeführt. Die Kinder der Volksschule wurden am Bienenstand empfangen und die Imkerei wurde erklärt, auch Feriengäste wurden in die Imkerei eingeführt. Weiters wurde ein Sommerfest mit Grill und Verlosung am Wanserhof in Walten mit Erfahrungsaustausch organisiert. Ein Platz für eine vielleicht mögliche Carnicabelegstelle für motivierte Imker im Tal wurde besichtigt. Der hl. Ambrosius wurde mit einer Andacht gefeiert, es wird ihn sicher brauchen.
OG. St. Martin: Hielt eine Jahresversammlung mit Vortrag und eine Ambrosiusfeier ab. Am jährlichen Dorffest ist die Ortsgruppe mit einen eigenen Stand beteiligt. Im Laufe des Jahres wurden einige Imkertreffen mit Erfahrungsaustausch organisiert.
Zufrieden mit dem Jahr 2017 und auf ein gutes Jahr 2018 hoffend möge auch uns Imker der hl. Ambrosius schützen.