Lehrausflug nach Mölten
Lehrfahrt des Imkerbezirkes Bruneck nach Mölten zur Imkerei von Hannes Plattner
Am 27. Mai 2018 veranstaltete der Imkerbezirk Bruneck wieder die zur Tradition gewordene Lehrfahrt. Diesmal ging die vom Obmann Franz Hilber und Ausschussmitglied Emma Graber gut vorbereitete Fahrt nach Schlaneid bei Mölten zur Imkerei von Hannes Plattner.
Das Interesse an dieser Fahrt war von Anfang an groß, denn es ging dabei nicht nur um die Besichtigung eines gewöhnlichen Bienenstandes, sondern vor allem auch um die heilsame Anwendung der Bienenluft bei Bronchitis, Asthma, Allergien, Infektanfälligkeit, Immunschwäche u.a. Und genau diese Erfindung der Bienenluft-Inhalation, die der junge Imkermeister Hannes Plattner als Wellnessempfehlung für seine gesundheitsbewussten Gäste anbietet, versprach zum absoluten Highlight der Veranstaltung zu werden.
So waren die 40 Teilnehmer voller Erwartung, als sie in Schlaneid beim neu errichteten und zum Kastnerhof gehörenden Bienenstand ankamen. Als erste Überraschung wurden wir schon auf die „Durchwachsene Silphie“ aufmerksam, eine mehrjährige und in Nordamerika beheimatete Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler, die vor dem Bienenhaus angepflanzt wurde. Diese Pflanze wird aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion als Energiepflanze vereinzelt als Futter- und Silagepflanze angebaut, ist aber ebenso bei Imkern beliebt, da diese Korbblütler wertvolle Pollen- und Nektarspender für Bienen und andere Insekten sind. Hannes Plattner empfing uns sehr herzlich, plauderte recht offen über seine Bienenhaltung und gab Einblicke auch in die Bienenstöcke und hinter die Kulissen seiner Imkerei. Dabei informierte er die wissbegierigen Pusterer über seine Honig-, Pollen- und Propolisproduktion, ließ seine Honigsorten und Honigprodukte verkosten, ging auf die Optimierung der Honigernte durch Nutzung verschiedener Trachten ein und wies auch auf negative Auswirkungen von Fehl- und Überbehandlungen der Bienenvölker hin. Aber der Höhepunkt war für uns Imker natürlich die Anwendung der Bienenstockluft. Mit einem speziellen Ventilator, dem Api-Air-Gerät, wird Luft aus dem Bienenstock abgesaugt und über einen Schlauch zur Maske geleitet und kann dann inhaliert werden. Die Anwender haben dabei keinen direkten Kontakt mit den Bienen, obwohl sie hautnah am geschlossenen Bienenstock im Bienenhaus sitzen.
Diese Begegnung mit dem jungen Imkermeister Hannes Plattner war sehr eindrücklich und sorgte für viel Gesprächsstoff im folgenden Tagesablauf, auch noch beim nächsten Programmpunkt, der Besichtigung der Sektkellerei ARUNDA in Mölten. Der Inhaber dieses Betriebes, Josef Reiterer, erzählte in humorvoller Art und Weise über Werdegang und Betriebsweise der höchstgelegenen Sektkellerei Europas und lud anschließend zur Verkostung eines „Brut Metodo Classico“ und eines herrlich leuchtenden „Rosè Sekts“ ein.
Die Heimfahrt führte uns dann zuerst zur 1.500 m hoch gelegenen und aus dem 12. Jahrhundert stammenden St. Jakobus- Kirche auf Lafenn, anschließend nach Flaas, vorbei an der nach dem Brunecker Dichter Norbert C. Kaser benannten Grundschule, und über den Tschögglberg zurück ins Pustertal.
Hans Guggenberger