Jahresbericht 2017
452 Mitglieder, aufgeteilt auf 14 Ortsgruppen, betreiben im Bezirk Brixen das zeitaufwändige Hobby der Imkerei. Was das Jahr 2017 betrifft, mit seinen Wetterextremen, war für die Imker des Bezirks ein schwaches bis mittleres Honigjahr. Genau in solchen Jahren kristallisiert sich aber heraus, wer als Imker bei der Sache ist, und das Wissen, angeeignet durch ständige Weiterbildung, aber auch durch Erfahrung, umzusetzen vermag. Im warmen, trockenen Frühjahr konnten sich die Völker sehr gut entwickeln. Die darauffolgenden Frostnächte, genau in der Blütezeit, forderten auch die Imker heraus. Viele hatten ihren Völkern schon die 2 bzw. 3 Einheit gegeben, und mit Mittelwänden bestückt. Es folgte Brutunterkühlung, Maikrankheit, und die Völker gingen zurück. Resultat: es gab keinen Blüten- Akazien- Löwenzahn- und Kastanienhonig. Der Wald honigte nur zum Teil. All jene Imker, die starke Völker hatten, und dann in höheren Lagen imkerten, konnten eine sehr ergiebige Alpenrosentracht einfahren.
Bienengesundheit: Die im Imkerjahr 2017 aufgetretene Maikrankheit konnte relativ rasch beseitigt werden. Was die 2 Faulbrutfälle im Spätherbst betrifft, so wurden diese mit Hilfe der Gesundheitswarte und des tierärztlichen Dienstes vernichtet, und die restlichen Beuten mit Hilfe des neuen Bienengesundheitsmobils desinfiziert. Was die Varroa anbelangt, konnte der Druck unter Kontrolle gehalten werden.
Weiterbildung: Für die Imkerei, eine Wissenschaft für sich, benötigt man ständige Weiterbildung, um die komplexe Biologie unserer Bienen zu verstehen. Daher bietet die Imkerschule Salern alljährlich verschiedene Weiterbildungskurse an. Zudem fanden im Mai und im Juni jeden Samstagvormittag, und zusätzlich bei Bedarf, Treffen am Vereinsbienenstand statt, um über die Herausforderungen unseres Hobbys zu sprechen.
Öffentlichkeitsarbeit: Um auch Jugendlichen das imkern näher zubringen, findet der alljährliche Tag des offenen Bienenstocks statt, zeitgleich mit dem Tag der offenen Tür in der Fachschule Salern. An diesem Tag wird versucht, besonders den Kleinsten unter uns, das imkern und den Honig schmackhaft zu machen, indem mit ihnen Kerzen gedreht werden, oder aber auch durch Honigverkostung.
Zuallerletzt noch ein herzliches Dankeschön an Alle, die dem Imkerbezirk Brixen durch ihre Freiwilligentätigkeit das ganze Jahr über unterstützt und tatkräftig mitgeholfen haben.
In Memoriam Rupert Khuen Belasi (1926 – 2017) Vahrn
Vor kurzem verstarb Rupert Khuen Belasi 91 jährig in Vahrn. Herr Khuen, so wie Ihn die meisten der Imker im Bezirk nannten, war seit 1957 einfaches Mitglied im Imkerverein und seit 1988 bis zu seinem Tode Kassier und Schriftführer im Bezirk Brixen. Sage und schreibe 60 Jahre zum Wohle der Allgemeinheit, und davon 30 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Imkerbezirk. Den Imkern, und besonders uns vom Vorstand, wird Herr Khuen als verständnisvoller, hilfsbereiter Gefährte in Erinnerung bleiben, der mit Geduld und Hartnäckigkeit zielgerichtet, planvoll und vor allem mit seinem liebenswerten Humor seine Tätigkeit im Bezirk meisterte.
Seine Lebenseinstellung, und zugleich Ruperts Vermächtnis an seine Lieben: den Verstand kritisch einsetzen, keiner Ideologie glauben schenken, Verantwortung übernehmen, gegen Unmenschlichkeit und für Gerechtigkeit eintreten und füreinander einzustehen, spiegelte sich auch in seiner Tätigkeit im Bezirksvorstand wider. Und genau mit diesen besonderen Charaktereigenschaften konnten wir dich, lieber Rupert, kennenlernen, und dafür möchten wir DANKE sagen.
Wir werden Dir stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
„ Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, aus sonnenhellen Tagen sich soviel Licht ins Herz zu tragen, dass, wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten im Herzen immer noch besteht“.
J.W. von Goethe
Der Bezirksobmann Roland Fischnaller